Text von Werner…
Werner Seeger
Vom Risikomanagement zum risikobasierten Denken
Jedes unternehmerische Handeln kennt Risiken. Dementsprechend ist das Risikomanagement fest im Alltag von Kapitalgesellschaften verankert. Es geht dabei in erster Linie um die Identifikation, Analyse, Bewertung, Kommunikation und natürlich auch um die Bewältigung von Risiken. Bislang erfolgte die Betrachtung von (finanziellen) Risiken vor allem durch eine Qualitätsmethode, die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA). Diese Praxis hat sich mit der Neufassung von ISO 9001:2015 geändert. Darin ist explizit festgehalten, dass es kein formales Risikomanagement gibt – stattdessen ist risikobasiertes Denken gefragt. Das bedeutet, dass Risiken und Chancen für das Unternehmen zwar identifiziert, aber nicht zwangsläufig bewertet werden sollen.
Risikobasiertes Denken versteht sich als ganzheitlicher Ansatz. Es geht nicht mehr nur darum, „negative“ Risiken aufzuzeigen, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Sondern auch darum, „positive“ Risiken, also Chancen, zu erkennen und zu nutzen. Vorbei sind die Zeiten, in denen lediglich Fehler aufgedeckt und bestenfalls vermieden werden sollten. Heute sollen Risiken und Chancen gegeneinander abgewogen werden, wenn strategische oder operative Entscheidungen anstehen. Die Revision der Managementsystemnorm ISO 9001:2015 fordert Führungskräfte dazu auf, sich kontinuierlich mit etwaigen Chancen und Risiken zu befassen. Bereits im Vorfeld wird abgeschätzt, wie das Unternehmen mit potenziellen positiven oder negativen Auswirkungen seines Handelns umgeht.
Coaching und Beratung zu risikobasiertem Denken
Geeignete Risikowerkzeuge sind die Organisationsstrukturen, i. e. die Aufbau- und Ablauforganisation. Hier kommt das Prozessmanagement ins Spiel: Betrachtet man beispielsweise die Investitionen, so ist das oberste Ziel, Risiken zu minimieren und Chancen zu erhöhen. Abgestimmt auf die identifizierten Chancen und Risiken werden individuelle Maßnahmen implementiert, die zum Erreichen der gesteckten Ziele beitragen sollen.
Eine Zertifizierung nach ISO 9001:2015 bietet viele Vorteile: Wer Risiken und Chancen bei der strategischen Planung und der operativen Umsetzung berücksichtigt, kommt seinen Zielen näher und umgeht unerwünschte Auswirkungen. In der Folge verbessert sich die Kundenzufriedenheit und das Unternehmen wird fit für die Zukunft gemacht. Als ausgebildeter QM Manager, Organisations- und Personalentwickler helfe ich Unternehmen und ihren Mitarbeitenden dabei, die Prozesse des risikobasierten Denkens kennenzulernen und gewinnbringend einzusetzen.